
Der Tag heute begann so, wie man es sich vorstellt! Blauer Himmel, die Sonne scheint und ein entspanntes Frühstück mit Blick in die Natur. Dementsprechend ließen wir uns etwas mehr Zeit. Während wir so vor uns hinsaßen und den Wetterbericht für die nächsten Tage – speziell für die Region um den "Mount Cook", wo wir unsere erste größere Wanderung machen wollen – checkten, stellten wir mit Erschrecken fest, dass es dort ab morgen die nächsten vier Tage regnen soll. Verdammt, geht es denn hier so weiter wie es in Schottland aufgehört hatte? Nun ja, erstmal ließen wir uns davon nicht beirren und verstauten unsere Sachen, damit wir in Richtung "Lake Tekapo" aufbrechen konnten. Dort wollten wir heute eine erste leichtere Wanderung in Angriff nehmen, um unsere müden Glieder auf mehr einzustimmen.
Auf der Fahrt dorthin machten wir uns noch mal intensivere Gedanken über die weitere Planung. Und nachdem uns an der Information in "Lake Tekapo" die Wettervorhersage bestätigt wurde, lief der Motor des Campers auf Hochtouren, damit wir so schnell wie möglich die 105 km zum "Mount Cook Village" hinter uns brachten. Kurze Stopps für Fotos der atemberaubenden Kulisse waren natürlich noch drin.
13:15 Uhr kamen wir dann endlich vor Ort an. Nur noch schnell die Wanderklamotten rausgesucht (wir waren ja eigentlich nicht darauf eingestellt), was zum Essen bereitet und dann ging es 13:45 Uhr auf die Tour zur "Mueller Hut". Schon allein die reinen Fakten der Tour – 1000 Höhenmeter Aufstieg ohne flachere Teilstücke zwischendurch – sprachen für Anstrengung. Aber auf dem Papier las sich die Tour nicht ganz so schlimm, wie sie sich letztlich tatsächlich anfühlte. Die erste Hälfte des Aufstiegs bestand nur aus Treppensteigen. Nachdem wir auf diesem Wege die ersten 550 Höhenmeter überwunden hatten, ging es nicht weniger beschwerlich über Geröll und Gestein die letzten 450 Höhenmeter in nicht endend wollenden Serpentinen bergauf. Nach 2:45 Stunden reiner Gehzeit hatte wir endlich und völlig ausgepowert den Kamm des "Mount Ollivier" erreicht. Doch die Strapazen haben sich wahrlich ausgezahlt. Von hier hatten wir einen herrlichen Blick sowohl auf den "Mueller Glacier" als auch auf den "Hooker Glacier", auch wenn sie aufgrund ihrer "Gesteinsdecke" etwas schwer zu erkennen waren (ihr könnt ja auf dem Bild mit Denise mal suchen, ob ihr ihn findet). Gesäumt wurde das Panorama vom in der Ferne majestätisch aufragenden "Mount Cook" (3724 m). Den restlichen Weg zur "Mueller Hut" oder gar dem Gipfel des "Mount Ollivier" ließen wir aus. Schließlich mussten wir den Weg auch wieder nach unten. Und auch der zog sich endlos in die Länge und war ebenso – wenn auch nicht konditionsmäßig – beschwerlich.
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