Pünktlich 9:00 Uhr startete heute direkt gegenüber des Campgrounds – also quasi fast vor der Türe unseres Campers – unser Wassertaxi, das uns zu einem Teilstück des "Abel Tasman Coast Tracks" bringen sollte. Gut, das Boot war noch auf dem Anhänger und wir mussten vom Traktor noch ein kleines Stück bis zum Meer und, da gerade Ebbe war, noch ein ganzes Stück weiter bis zum Wasser gezogen werden. Es hat schon etwas Skurriles, wenn etwa 20 Leute mit Schwimmwesten um den Hals in einem Boot sitzen und von einem Traktor durch die Straßen gefahren werden.
Als wir dann endlich Wasser unterm Bug hatten, ging die rasante Fahrt auch schon los. Doch bevor wir die verschiedenen Buchten ansteuerten, wo man sich absetzen lassen konnte, legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp beim "Split Apple Rock" ein, einer großen Felskugel, die in der Mitte zerbrochen ist. Anschließend ging es dann tatsächlich in Richtung der Buchten. Für uns war die Fahrt in der "Anchorage Bay", eine der ersten größeren Buchten, auch direkt wieder vorbei, da wir von hier aus den Track in Richtung Norden bis zum Strand von "Onetahuti" wandern wollten. Da von dort die letzte Rückfahrt 15:30 Uhr ging, hatten wir für die 15,5 km knapp fünfdreiviertel Stunden Zeit.
Die Wanderung ab "Anchorage Bay" war allerdings - ohne in größere Zeitprobleme zu geraten oder Rennen zu müssen - nur möglich, da gerade Ebbe war und wir so eine fast wasserleere Lagune in der "Torrent Bay" auf direktem Wege durchqueren konnten. Das "fast wasserleer" bedeutete, dass wir zwei kleinere Rinnsale durchwaten mussten und so doch nasse Füße bekamen. Um die Bucht herum hätten wir 1:10 Stunden mehr benötigt.
Kurz noch einen kleinen Abstecher an den langgezogenen Strand der "Torrent Bay" und auf in Richtung Norden. Von da an führte uns unserer Weg immer etwas oberhalb der Küstenlinie durch die herrliche Vegetation der Insel. Hier und da eröffnete sich uns immer wieder ein imposanter Blick auf die kleinen Buchten des „Abel Tasman“ mit ihrem schön gelben Sand und dem klaren türkisfarbenen Wasser. So wanderten wir immer weiter unserem Ziel entgegen und legten an der "Sand Fly Bay", dem "Meddys Beach" und der "Bark Bay" kleinere Abstecher ein.
Die "Onetahuti Bay" – unser Ziel für heute – erreichten wir gegen 13:45 Uhr und hatten so noch genügend Zeit etwas zu futtern und anschließend den langgestreckten Strand sowie das Wasser zu genießen. Der Genuss kam nur eingeschränkt zur Geltung, da Denise beim Essen auf eine im Sand krabbelnde Wespe trat, die das natürlich nicht so toll fand und sich kräftig wehrte. So war dann erst einmal Kühlen im Meer angesagt und ein möglicher Strandspaziergang blieb aus. Trotz dieser kleinen unwillkommenen Einlage war die Zeit bis das Wassertaxi uns wieder einsammelte sehr erholsam.
Die ebenfalls rasante Rückfahrt führte uns vorbei an einer vorgelagerten Insel, auf der sich einige Robben (mitsamt dem noch sehr jungen Nachwuchs) in der Sonne aalten und den Buchten, die wir bei unserer Wanderung zumeist von oben gesehen hatten. So war das ein würdiger Abschluss eines Tages, der uns wieder einmal wunderbare Momente und Eindrücke beschert hat. Sollten wir hier mal wieder herkommen, dann steht definitiv eine Mehrtagestour mit dem Kajak entlang der Küste und den Buchten mit Übernachtung auf einem der zahlreichen Zeltplätze an. Dies empfehle ich im Übrigen jedem, der mal hier herkommt und genügend Zeit im Gepäck hat.
Kommentar schreiben