Im größten subtropischen Regenwald Neuseelands

Nachdem es heute Nacht angefangen hatte zu regnen und es heute Morgen zwar trocken jedoch der Himmel stark bedeckt war, habe wir mal wieder ganz spontan umgeplant. Aber das stellt uns ja vor keine großen Herausforderungen. Ursprünglich hatten wir für heute 9:00 Uhr eine vierstündige Bootstour durch die "Bay of Islands" gebucht. Aber um auch einen richtigen Eindruck davon zu bekommen, machte das bei diesem Wetter nicht so wirklich Sinn. Also, ein kurzer Anruf von Denise beim Veranstalter und schon war die Tour um einen Tag nach hinten verlegt.

So zogen wir heute das Programm von morgen nach vorne und fuhren an die Westküste nach "Opononi" und den "Waipoua Forest". Letzter ist mit 91 km² Neuseelands größter subtropischer Regenwald und bietet den größten zusammenhängenden Bestand an Kauri-Bäumen. Kauris sind die zweitgrößte Baumart der Welt und dominierten den Mischwald, der einst den Norden der Nordinsel bedeckte und wachsen nur in Neuseeland. Wie sollte es anders sein, Anfang des 20. Jahrhunderts hatten habgierige Europäer fast den gesamten Bestand gefällt und die einzigen Überreste sind nur in zwei Wäldern sowie Einzelbeständen zu finden. Im "Waipoua Forest" wachsen allerdings drei Viertel des gesamten Bestandes sowie die zwei mächtigsten dieser Bäume.








"Tane Mahuta" (Gott des Waldes) ist mit 52 Metern Höhe der größte Kauri. Sein riesiger Stamm fasst 13 Meter im Umfang, sein Holzvolumen wird auf gut 244 m³ und sein Alter auf über 2000 Jahre geschätzt. Damit hat er allerdings nur die Hälfte seines gesamten Lebensalters erreicht; Kauris können bis zu 4000 Jahre alt werden.

 


 

Ein wenig imposanter – und das aufgrund seines mit 18 Metern Umfang noch dickeren Stammes – wirkt "Te Matua Ngahere" (Vater des Waldes). Da er nicht ganz die Höhe von "Tane Mahuta" erreicht, zählt er allerdings "nur" als zweitgrößter Kauri. Wenn man dachte, diese beiden Bäume sind riesig, dann kann man sich kaum den Baum vorstellen, der Ende des 19. Jahrhunderts in der Nähe gefällt wurde. Er hatte ein Holzvolumen von 453 m³ und zählte zu den mächtigsten auf der Welt. Zum Vergleich: Die voluminöseste Eiche in Europa, eine Stieleiche in Ivenack (Demmin), hat ein Volumen von etwa 180 m³.

 



Auf unserem Streifzug durch den Wald kamen wir auch noch an den "Four Sisters" vorbei. Dies ist ein Kauri, der sich in eine Gruppe von vier Stämmen aufteilt. Ansonsten haben wir noch viele weitere Kauris gesehen, die für sich schon sehr große Bäume darstellen, im Vergleich zu den beiden oberen jedoch noch "Jünglinge" sind.









Nach diesem beeindruckenden Erlebnis ging es zurück in die kleine Ortschaft "Opononi". Dort steuerten wir den Aussichtspunkt "Arai te Uru" an, von dem wir einen guten Blick auf die Bucht "Hokianga Harbour" und die großen Sanddünen der gegenüberliegenden Halbinsel "North Head" hatten. Nach kurzem Verweilen und Entspannen vor Ort ging unserer Fahrt zurück nach "Paihia", wo wir uns im Café auf dem Pier noch die Aussicht auf die Bucht genehmigten.






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